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Bild von Gregorius Mättig mit Epitaph Dr. Mättigs im St. Petri-Dom Bautzen
Grußworte von: Ch. Schramm | R. Pappai | Vorstand und Geschäftsführung der Sparkassen-Stiftung für den Landkreis Bautzen

Grußwort

Reinhard Pappai, Superintendent Es erfüllt mich mit großer Freude, dass es bald wieder eine Stiftung geben wird, die den Namen eines der bedeutendsten Persönlichkeiten der Stadt Bautzen in ihrer tausendjährigen Geschichte tragen wird. Dr. Gregorius Mättig hatte in seinem Testament verfügt, dass sein Erbe „zum fortwährenden Gedächtnis meines Namens“ für Zwecke zu Nutzen des Gemeinwohls verwendet werden soll. Dass sich Menschen einen Namen machen wollen, ist von Beginn der Menschheitsgeschichte bekannt. Doch die Ziele sind sehr verschieden.
In der Urgeschichte der Bibel wird erzählt, dass sich Menschen mit dem Bau eines Turmes, der bis an der Himmel reichen soll, einen bleibenden Namen machen wollen. Gregor Mättig hat keine solchen Türme an den Himmel gebaut, weder private noch gesellschaftliche.
Er hat vielmehr sein Eigentum eingesetzt, um das Leben in seiner Vaterstadt und in der Oberlausitz zu seinen Lebzeiten und nach seinem Tode zu fördern. Er wollte sich einen Namen machen, indem er Menschen und Projekte unterstützt, die auf die Hilfe anderer angewiesen sind. Wenn solche Zwecke nun durch eine neue Stiftung gefördert werden, dann wird es dazu beitragen, den Namen Gregor Mättig weiter in guter Erinnerung zu behalten.

Die evangelische Gemeinde St. Petri von Bautzen ist diesem Förderer bis heute verbunden. Sonntag für Sonntag feiern wir Gottesdienst im St. Petri Dom, dem in besonderer Weise seine Liebe galt. Sein Epitaph, ähnlich gestaltet wie der sechs Jahre vor seinem Tod errichtete Hauptaltar, erinnert daran, dass er im Innern des Domes seine letzte Ruhestätte gefunden hat. Die beiden von ihm gestifteten Kronleuchter geben der zum Gottesdienst versammelten Gemeinde Licht. Der Gemeinde war er verbunden, sein Herz schlug in besonderer Weise für den evangelischen Glauben, den er als einer von drei „defensor fidei“ in der schweren Zeit des 30 jährigen Krieges in Bautzen verteidigte.

Eine weitere große Liebe Gregor Mättigs galt den Kindern und Jugendlichen. Seine beiden Ehen waren kinderlos geblieben. Doch als Pate hat er für 107 (!) Täuflinge Verantwortung vor Gott übernommen und sie auf ihrem Lebensweg gefördert. Auch viele seiner Stiftungen sind Schülern und Studenten zu Gute gekommen. Wenn dieser Geist durch eine neue Stiftung wieder lebendig wird, dann ist es gut, daran zu erinnern, dass solcher Geist bei Gregor Mättig aus seinem Glauben erwachsen ist.

Ich wünsche der Stiftung Gottes Segen, viel Erfolg und gute Unterstützung, damit der Name Gregor Mättig im Gedächtnis vieler bleibt und sein Beispiel Menschen anregt zu eigener, uneigennütziger Wohltätigkeit.

Reinhard Pappai, Superintendent

Ch. Schramm | R. Pappai | Vorstand und Geschäftsführung der Sparkassen-Stiftung für den Landkreis Bautzen